Der Islam ist in Deutschland die Religion mit den nach dem Christentum meisten Gläubigen. Eine zahlenmäßig bedeutende Anwesenheit von Muslimen in Deutschland begann während des Ersten Weltkriegs und hat sich seit 1950 vor allem durch Einwanderung aus Vorderasien, dem Balkan und Nordafrika verstärkt. Der sunnitische Zweig bildet die Mehrheit, doch liegt der nichtsunnitische Anteil (Aleviten, Bektaschi und Schiiten) in Deutschland über dem Weltdurchschnitt.
Nach Hochrechnungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge aus dem Jahr 2021 lebten 2019 zwischen 5,3 und 5,6 Millionen Muslime in Deutschland. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag zwischen 6,4 Prozent und 6,7 Prozent. Im Vergleich zur letzten Schätzung im Jahr 2015 ist die Zahl der muslimischen Religionsangehörigen in Deutschland um rund 900.000 Personen gestiegen. Muslime mit türkischer Abstammung in Deutschland bildeten mit 2,5 Millionen Personen (45 Prozent aller Muslime in Deutschland) die größte Herkunftsgruppe.[1]